Hermann Remsperger mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Professor Hermann Remsperger ist mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet worden. Der ehemalige Bundesbankvorstand und Vorsitzende des Stiftungsrats der Stiftung Geld und Währung erhielt die Auszeichnung von Bundesbankpräsident Jens Weidmann im Rahmen eines Symposiums in Frankfurt. Die Ehrung galt nicht nur Remspergers Tätigkeit für die Stiftung sowie in zahlreichen weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen, sondern würdigte auch seinen ehrenamtlichen Einsatz in kirchlichen Gremien und sein soziales Engagement.

Anlass des Symposiums von Bundesbank und Stiftung zur Preis- und Finanzstabilität waren die Wechsel an der Spitze der Stiftung Geld und Währung. Gerhard Ziebarth ist als Vorsitzender des Stiftungsvorstands Nachfolger von Willy Friedmann. Thomas Möllers von der Universität Augsburg folgt auf Remsperger als Vorsitzender des Stiftungsrats. Während ihrer Amtszeit engagierten sich Remsperger und Friedmann tatkräftig im Kuratorium des Institute for Monetary and Financial Stability (IMFS) und wurden dafür zu IMFS Distinguished Fellows ernannt.

Das IMFS wird von der Stiftung Geld und Währung mit dem Stiftungsvermögen gefördert. Das Stiftungsvermögen stammt aus dem Verkauf der 1-DM-Goldmünzen im Jahr 2001, die aus Anlass der Einführung des Euro-Bargelds zum Gedenken an die D-Mark ausgegeben wurden. Die Münze steht für die besondere Verantwortung der Bundesbank für die Preisstabilität. Nach der Gründung des IMFS im Jahr 2004 wurde das Institut 2007 an der Goethe-Universität eröffnet.

Möllers hob in seinem Vortrag die Verdienste von Remsperger während 14 Jahren als Stiftungsrat sowie die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Friedmann als „Glücksfall für die Stiftung“ hervor. In seiner Dankesrede betonte Remsperger, dass der Erfolg der Stiftung „viele Väter und auch viele Mütter“ habe. Zwischen Preis- und Finanzstabilität wehe „ein anderer Wind“, seit die Europäische Zentralbank versuche, die Inflationsrate „von unten nach oben, also von Süden nach Norden in die Nähe von 2 Prozent zu befördern“, mahnte er. „Was instrumentell zur Wiedergewinnung der Preisstabilität für notwendig erachtet wird, birgt Risiken für die Finanzstabilität“.

Weidmann betonte in seinem Vortrag die Bedeutung der Preisstabilität in Zeiten niedriger Inflation. Schädlich sei nicht nur eine zu hohe, sondern auch eine zu niedrige Inflationsrate. Angesichts der sehr niedrigen Preissteigerungsraten sieht Weidmann die Gefahr, „dass bei den Bürgern das Bewusstsein für die Bedeutung stabiler Preise verloren geht“. Für die Notenbanken sei das nicht ungefährlich. „Denn wenn die Inflation wieder steigt und die geldpolitischen Zügel eigentlich angezogen werden müssten, könnte die Versuchung bestehen, mit Blick auf die hohen Staatsschulden auf eine Verschiebung der Zinserhöhung zu dringen“, sagte Weidmann.

Quelle: IMFS

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