Es geht also auch umgekehrt: Immer ist von "Brain Drain" die Rede, wenn erfolgreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einer deutschen Hochschule den Rücken kehren, und an renommierte ausländische Universitäten wechseln - nach Harvard, Oxford oder Zürich etwa. Manchmal kommen sie aber auch wieder, die Abtrünnigen, manchmal sogar vom anderen Ufer des Atlantiks. "Brain Drain" rückwärts, sozusagen.
Die Wirtschaftsprofessoren Matthias Schündeln und Nicola Fuchs-Schündeln zum Beispiel, die nach einem akademischen Ausflug nach Harvard im Laufe des kommenden Sommersemesters wieder an der Frankfurter Goethe-Uni forschen. Matthias Schündeln, Jahrgang 1970, übernimmt die Messe Frankfurt Stiftungsprofessur für Internationale Wirtschaftspolitik am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, Ehefrau Nicola, Jahrgang 1972, wird bald das interdisziplinäre Exzellenzcluster "Die Herausbildung normativer Ordnungen" verstärken.
Das junge Wissenschaftler-Ehepaar hat sich nach Angaben der Universität gegen konkurrierende Angebote aus anderen Universitäten entschieden. Uni-Vizepräsident Ingwer Ebsen, verantwortlich für den Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, freut sich sehr darüber: "Dass sie sich entschlossen haben, an den Main zu wechseln, ist eine klare Aussage zugunsten der hohen Lehr- und Forschungsqualität an unserem Fachbereich." Zugleich füge sich die Doppelberufung hervorragend in unsere Vorstellung einer familiengerechten Hochschule."
Matthias Schündeln ist derzeit Assistant Professor in Harvard, Nicola Fuchs-Schündeln ebenfalls.