Die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Frankfurt bekommt prominente Verstärkung: Nicola Fuchs-Schündeln und Matthias Schündeln. Das Ökonomenehepaar, das derzeit noch in Harvard arbeitet, wechselt im Juli 2009 an den Main. Das bestätigten sowohl die Ökonomen selbst als auch der Dekan des Frankfurter Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften, Rainer Klump, dem Handelsblatt.
FRANKFURT. Die erfolgreiche Berufung aus Harvard sei "die Krönung" einer ganzen Reihe prominenter Zugänge deutscher Wissenschaftler aus dem Ausland.
Während viele deutsche Universitäten mit dem Abgang ihrer klügsten Köpfe ins Ausland zu kämpfen haben, holten die Frankfurter Ökonomen in den vergangenen zwei Jahren zahlreiche international angesehene deutsche Wirtschaftswissenschaftler in die Bankenmetropole. Allen voran der forschungsstärkste deutsche Ökonom Roman Inderst, der im Herbst 2006 von London an die Frankfurter Goethe-Universität wechselte.
Rainer Klump nennt für den Erfolg im Gespräch mit dem Handelsblatt eine Reihe von Gründen: die neu gewonnene Autonomie der Stiftungs-Universität, die schnelle Verhandlungen möglich mache, die wissenschaftliche Profilierung des Fachbereich in der Makroökonomie und der empirischen Wachstums- und Entwicklungsforschung, das große Engagement privater Stifter in Frankfurt und die Mittel, die durch die Exzellenzinitiative nach Frankfurt geflossen sind.
Das bestätigen auch die gerade berufenen Forscher. Es werde ihnen zwar nicht leicht fallen, das akademische Umfeld, das Harvard biete, zu verlassen. Und wenn nicht starke persönliche und familiäre Bindungen zu Deutschland bestünden, hätten sie wohl zum jetzigen Zeitpunkt auch noch nicht an eine Rückkehr nach Deutschland gedacht, berichtet Matthias Schündeln dem Handelsblatt. "Es gibt aber auch gerade zur Zeit gute akademische Gründe, nach Deutschland zurück zu kehren", sagt er. Der Aufbruch, der an vielen Universitäten Deutschlands und vor allem in Frankfurt zur Zeit zu spüren sei, sei sehr vielversprechend.
Nicola Fuchs-Schündeln wird eine aus Mitteln des geisteswissenschaftlichen Exzellenzclusters finanzierte Professur für Wirtschaft und Entwicklung übernehmen, ihr Mann Matthias den neu geschaffenen Lehrstuhl "Messe Frankfurt-Stiftungsprofessur für Internationale Wirtschaftspolitik".