Vorträge von Reinhard Tietz

Ist der Wegfalleffekt bedeutsam? - Steigt oder fällt die Lebenszufriedenheit im Alter? -

Vorträge

  • Jahrestagung der Gesellschaft für experimentelle Wirtschaftsforschung e. V. (Karlsruhe, 04. - 06.10.2012)
  • KFG-Klassentreffen (Frankfurt am Main, 18.04.2012)

Kurzfassung

Ist der Wegfalleffekt bedeutsam? - Steigt oder fällt die Lebenszufriedenheit im Alter? -

Der Wegfalleffekt ist für die Auswertung von Experimenten und anderen Datenerhebungen dann von Bedeutung, wenn sich die zum Vergleich herangezogenen Untergruppen in ergebnisrelevanten Merkmalen durch Wegfall von Probanden unterscheiden. Man kann ihn als disproportional bezeichnen, wenn die Verteilung des betrachteten Merkmals der wegfallenden Probanden deutlich von der Verteilung bei den verbleibenden Probanden abweicht. Der Wegfalleffekt kann so weit gehen, dass der aggregierte Effekt entgegengesetzt zum Individualverhalten verläuft.

Mit Hilfe eines einfachen Modells werden mögliche Wegfalleffekte an veröffentlichten Befragungsdaten aus der Literatur aufgezeigt. So kann der U-förmige Verlauf der allgemeinen Lebenszufriedenheit in Bezug auf das Lebensalter als Gruppeneffekt mit dem Modell generiert werden, ohne dass individuelle Anstiege auftreten. Die Disproportionalität des Wegfalls gemäß der Sterbetafel reicht als Einfluss. Es wird eine entsprechende Korrektur vorgeschlagen.

Abstract

Is the attrition effect important? - Does the life satisfaction increase or decrease with age? -

For the analysis of experiments and other data investigations, the attrition effect is of importance when the subgroups may be distinguished by characteristic variables due to the elimination of subjects. The attrition effect may be called a disproportional one, if the distribution of the characteristic of the remaining subjects differs distinctly from the corresponding characteristic of the excluded subjects. This attrition bias may even go far enough to cause the aggregated effect to run opposite to the individual behavior.

Using a simple model possible attrition effects are shown to published survey data from the literature. So, the U-shaped curve of the life satisfaction (global well-being) over the age as group effect can be generated by the model, without the assumption, that any individual increase occurs. The disproportionality of the omission according to the mortality table is sufficient to explain, why the life satisfaction seems to increase, namely via the composition of the subsamples over age. A correction of the observed data is proposed.

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Laissez-faire ist nicht fair. - Konzentrationsneutrales Vermögenswachstum als steuerpolitische Richtschnur -

Vorträge

  • Tagung des Sozialwissenschaftlichen Ausschusses des Vereins für Socialpolitik e. V. (Jena, 03.05.2012)
  • Karl-Franzens-Universität (Graz, 15.11.2011) 

Gibt es Verhaltensänderungen beim Ausstattungseffekt?

Vortrag

  • Zusammen mit Helmut Bujard und Claudia Keser
  • Jahrestagung der Gesellschaft für experimentelle Wirtschaftsforschung e. V. (Nürnberg, 06. - 08.10.2011)

Motivanalyse von Preisgeboten auf Kassa- und Terminmärkten

Vortrag

  • Zusammen mit Helmut Bujard
  • Jahrestagung der Gesellschaft für experimentelle Wirtschaftsforschung e. V. (Essen, 17.10.2009)

Kurzfassung

Motivanalyse von Preisgeboten auf Kassa- und Terminmärkten

Die Preisgebote im Marktexperiment BÖMA werden einer Motivanalyse unterzogen, wobei die Beziehungen zwischen dem Wert des Gutes und dem zugehörigen Preisgebot im Vordergrund stehen. Die Tatsache, dass vergleichsweise viele Nachfrager ihr Preisgebot über ihre Wertangabe setzen, lässt sich durch Unterschiede  beider Marktbedingungen nicht erklären. Die Motivanalyse zeigt dagegen, dass die Nachfrager dann häufig mit ihrem Gebotspreis über ihrer Wertschätzung liegen, wenn Sie unter Wert Herstellungskosten verstehen und hierauf einen angemessenen Preisaufschlag für fair halten.

Es wird aufgezeigt, wie exogene Unterschiede zwischen den Versuchspersonen Effekte der Versuchsanordnung vortäuschen und überlagern können. Mit Regressionsschätzungen kann so die Verzerrung des sogenannten Ausstattungseffektes korrigiert werden.

Monetär induzierte Rezession - Ausschnitte aus einem Anspruchsanpassungsmodell des Anthropos kybernetikos -

Vorträge

  • Tagung des Sozialwissenschaftlichen Ausschusses des Vereins für Socialpolitik e. V. (Erfurt, 06.05.2010)
  • Tagung "Umwelt, Energie und Wirtschaft" (Starnberg, 03.10.2009)
  • Gastvortrag an der Georg-August-Universität (Göttingen, 21.04.2009)
  • Artus-Runde (Frankfurt am Main, 04.02.2009)
  • Fachhochschule Köln (Köln, 11.12.2008)

Kurzfassung

Monetär induzierte Rezession - Ausschnitte aus einem Anspruchsanpassungsmodell des Anthropos kybernetikos -

Es wird gezeigt, wie in einem makroökonomischen Modell, dessen Mikrofundierung auf dem Paradigmenwechsel zum anthropos kybernetikos basiert, im Bankenbereich auftretende finanzielle Engpässe zu einer Rezession im Realbereich führen. Dabei orientiert sich der anthropos kybernetikos, der kybernetischen Regeln folgende Mensch, an der Befriedigung von Anspruchsniveaus und unterscheidet sich damit grundlegend vom Nutzen maximierenden homo oeconomicus.

Das als Ausbildungsinstrument und Experimentalumgebung für Arbeitsmarktverhandlungen und Zentralbankentscheidungen entwickelte anspruchsanpassungsorientierte Wachstums- und Konjunkturmodell KRESKO wird in den Grundzügen vorgestellt.

Die individuellen Entscheidungen folgen einem Anspruchsanpassungsprozess und liefern die Basis für den gesamtwirtschaftlichen Abstimmungsprozess, der auch zu Regimewechseln in dem nichtlinearen Differenzengleichungsmodell führen kann. Als zentrale Modellteile werden die Erwartungsbildung, Märkte und Informationsbrücken, die Putty-Clay-Produktionsfunktion mit endogenem technischen Fortschritt und Gleichgewichtseigenschaften skizziert.

Die Angebots- und Nachfrageentscheidungen in den monetären Beziehungen werden durch Bilanzstruktur- und Zinsspannenansprüche gesteuert, wobei z.B. auch die Schuldnerbonität berücksichtigt wird. Mangelnde Erfüllung von Liquiditätsansprüchen kann restriktive Anpassungen hervorrufen, die auch zu Konkursen führen können. Die Auf- und Abschwünge unterscheiden sich der Struktur nach, weil Regimewechsel auftreten und der Koordinationsgrad der Erwartungen unterschiedlich ist.

Experimentell gewonnene Verhandlungstheorien auf Basis des Anspruchsausgleichs liefern Ansätze für sinnvolle Modifikationen der Entscheidungs- und Abstimmungsprozesse. Unterschiedliche Zentralbankinstrumente und -politiken könnten experimentellen oder simulativen Untersuchungen unterzogen werden.

Ergänzend wird auf die Bedeutung und Wirkung der seit 1995 stark reduzierten Mindestreservesätze eingegangen. Hierdurch fehlen wegen der erniedrigten Mindestreserven nicht nur kurzfristige Liquiditätspolster bei Engpässen im Interbankenmarkt. Die niedrigen Mindestreservesätze begünstigen durch den stark erhöhten Kreditschöpfungsmultiplikator die Entstehung von Blasen. Auf der anderen Seite hat der erhöhte Multiplikator auch als "Kreditvernichtungsmultiplikator" stark kontraktive und beschleunigende Wirkung in einem Kredit-Kontraktionsprozess wie im Herbst 2008. Es wird vorgeschlagen, der Mindestreservepolitik mit erweitertem Geltungsbereich und mit nach Fristigkeiten gestaffelten Mindestreservesätzen als sogenannte "Exitstrategie" wieder mehr Beachtung zu schenken.

Der monetäre Transmissionsmechanismus als Anspruchsanpassungsprozess

Vortrag

  • Volkswirtschaftliches Kolloquium, Goethe-Universität (Frankfurt am Main, 18.11.2008)

Kurzfassung

Der monetäre Transmissionsmechanismus als Anspruchsanpassungsprozess

Das als Ausbildungsinstrument und Experimentalumgebung für Arbeitsmarktverhandlungen und Zentralbankentscheidungen entwickelte anspruchsanpassungsorientierte Wachstums- und Konjunkturmodell KRESKO[1] wird in den Grundzügen vorgestellt. Zunächst wird auf allgemeinere Prinzipien der Modellkonstruktion, wie Einheitlichkeit der Entscheidungsstruktur, Analysierbarkeit und dimensionsanalytische Anforderungen als Voraussetzungen für die Existenz von Gleichgewichtspfaden eingegangen.

Die den Wirtschaftskreislauf des Fünf-Sektorenmodells wiedergebende volkswirtschaftliche Gesamtrechnung wird durch Vermögens- und Finanzierungsrechnung ergänzt. Insgesamt fallen pro Periode etwa 200 Informationen an.

Der individuelle Entscheidungsprozess in Form eines Anspruchsanpassungsprozesses liefert die Basis für den gesamtwirtschaftlichen Abstimmungsprozess, der auch zu Regimewechseln in dem nichtlinearen Differenzengleichungsmodell führen kann. Als zentrale Modellteile werden die univariable Erwartungsbildung, Märkte und Informationsbrücken, die Putty-Clay-Produktionsfunktion mit endogenem technischen Fortschritt und die technischen Gleichgewichtspfade skizziert.

Die Angebots- und Nachfrageentscheidungen der monetären Beziehungen werden durch Bilanzstruktur- und Zinsspannenansprüche gesteuert, wobei z. B. auch die Schuldnerbonität berücksichtigt wird. Mangelnde Erfüllung von Liquiditätsansprüchen kann rekursive Anpassungen hervorrufen.

Während für die experimentellen Untersuchungen die für den Arbeitsmarkt relevanten multivariablen Tarifverhandlungen im Vordergrund standen, wurde bei dem Einsatz als Ausbildungsinstrument der Zentralbankpolitik größere Aufmerksamkeit gewidmet. In beiden Fällen ist eine intensive Entscheidungsvorbereitung im Sinne der Planungsberichtsmethode sinnvoll. Einige Spielverläufe werden dargestellt. Experimentell gewonnene Verhandlungstheorien liefern Ansätze für sinnvolle Modifikationen der Entscheidungs- und Abstimmungsprozesse. Als Erweiterungen bieten sich die Aktualisierung der Zentralbankpolitik, der Ausbau des Staatssektors (etwa auch mit einer konzentrationsneutralen Besteuerung), eine Internationalisierung oder die Berücksichtigung von beschränkten Ressourcen an.

[1] R. Tietz, Ein anspruchsanpassungsorientiertes Wachstums- und Konjunkturmodell (KRESKO), Beiträge zur experimentellen Wirtschaftsforschung, Band IV, herausgegeben von Heinz Sauermann, 485 S., Tübingen 1973; vgl. a. ders., Adaptation of Aspiration Levels - Theory and Experiment -, in: Wulf Albers, Werner Güth, Peter Hammerstein, Benny Moldovanu, and Eric van Damme (Eds.), Understanding Strategic Interaction - Essays in Honor of Reinhard Selten -, Berlin - Heidelberg 1997, S. 345-362.

Acht Jahrzehnte Experimentieren, Modellieren und Computerisieren - Danksagung und Versuch einer progressiven Retrospektive -

Vortrag

  • Jahrestagung der Gesellschaft für experimentelle Wirtschaftsforschung (Mannheim, 30.10.2008)

Der Anspruchsausgleich als mächtiges Fairness-Konzept und faire Machtabwehr

Vortrag

  • Internationales Fairness-Forum (Frankfurt am Main, 25.10.2008)

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Übersicht

Asymmetrische dynamische Bewertungen - Überlegungen zu gefühlter Inflation und pareto-effizientem Anspruchsausgleich -

Vortrag

  • Tagung des Sozialwissenschaftlichen Ausschusses des Vereins für Socialpolitik e. V. (Frankfurt am Main, 24. - 26.04.2008)

Robuste Entscheidungs- und Verhaltenstheorien

Vortrag

  • Tagung des Sozialwissenschaftlichen Ausschusses des Vereins für Socialpolitik e. V. (Magdeburg, 03. - 05.05.2007)

Vom homo oeconomicus zum anthropos kybernetikos - Zum Einfluss der ökonomischen Theorie auf Denken und Verhalten -

Vorträge

  • Lions Club (Sulzbach am Taunus, 16.11.2010)
  • Tagung der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialkybernetik e. V. (Aachen, 14. - 16.05.2007)
  • Artus-Runde (Frankfurt am Main, 22.11.2006)
  • Tagung des Sozialwissenschaftlichen Ausschusses des Vereins für Socialpolitik e. V. (Magdeburg, 11. - 13.05.2006)
  • KFG-Klassentreffen (Frankfurt am Main, 29.03.2006)
  • Tagung: Wirtschaft - Religion - Gesellschaft, Evangelische Akademie Tutzing (Tutzing, 08. - 10.03.2006)

Kurzfassung

Vom homo oeconomicus zum anthropos kybernetikos - Zum Einfluss der ökonomischen Theorie auf Denken und Verhalten -

Das in der ökonomischen Theorie im Vordergrund stehende Menschenbild des seinen Nutzen maximierenden, rational handelnden homo oeconomicus wird unter verschiedenen Aspekten kritisch hinterfragt und mit dem Menschenbild des nach kybernetischen Gesichtspunkten adaptiv und eingeschränkt rational handelnden anthropos kybernetikos konfrontiert, das dem Beziehungsreichtum des Menschen in geeigneterer Weise Rechnung tragen kann.

Der anthropos kybernetikos verzichtet auf Optimierung und strebt statt dessen Lösungen an, die sein aktuelles Anspruchsniveau befriedigen; so bleibt genügend Spielraum für die Berücksichtigung von Gesichtspunkten aus anderen Bereichen, wie Religion oder Gesellschaft. Die Entscheidungen des anthroposa kybernetikos sind robust gegen kleinere Datenänderungen, was beim ständig optimierenden homo oeconomicus nicht der Fall ist.

Die Frage nach der vorherrschenden Theorie ist deshalb von großer Bedeutung, weil sozialwissenschaftliche Theorien auch reales Denken und Verhalten beeinflussen und verändern können. Während das instrumental eingesetzte Menschenbild des streng rational handelnden homo oeconomicus als brauchbarer Erklärungsansatz für wirtschaftliches Entscheidungsverhalten - nicht zuletzt durch die experimentelle Wirtschaftsforschung - mehr und mehr in Frage gestellt wird, ist der Einfluß dieses Denkansatzes auf reales wirtschaftliches Denken und Verhalten noch ungebrochen. Da er in wirtschaftswissenschaftlicher Forschung und Lehre nach wie vor im Vordergrund steht, wird er auch dann, wenn er nur deskriptiv und nicht normativ präsentiert wird, als Verhaltensmaxime angelernt.

Da die Prognosegüte mit dem Zeithorizont abnimmt, sind streng rationale Entscheidungen meistens nur kurzfristig relevant. Längerfristige, komplexere Rückwirkungen werden dabei oft vernachlässigt. In der Realität muss der (eingeschränkt rationale) Entscheider selbst gedanklich die Situation so vereinfachen, dass sie entscheidungsreif wird, wie es etwa in der experimentell basierten dynamischen Anspruchsausgleichstheorie gezeigt wurde.

Die Entscheidungen erfolgen im kybernetischen Ansatz mit Hilfe von Rückkoppelungen als adaptiver Prozeß, wobei der Präzisionsgrad im Zeitverlauf zunehmen kann (Präzisionsadäquanz). Auf diese Weise kann der anthropos kybernetikos auch relativ komplexe Probleme bewältigen (Komplexitätsadäquanz).

Wird als Anspruchsniveau - wie in der Psychologie ursprünglich definiert - nur das aktuelle selbstgesteckte Leistungsziel betrachtet, so fehlt die wichtige Komponente der Erreichbarkeit. Sie wird erst durch die Bildung eines Anspruchsgitters mit mindestens zwei "potentiellen" Anspruchsniveaus verfügbar. So wird eine außerhalb des Entscheiders stehende Komponente eingeführt, die z. B. durch einen oder mehrerer Gegenspieler dargestellt werden kann, die die Erreichbarkeit eines Ziels, also dessen Durchsetzbarkeit, begrenzen. In ihr kommen dann die Ansprüche der anderen Personen und mögliche langfristige Rückwirkungen zum Ausdruck. Sie schlägt sich in den Abständen zwischen zwei benachbarten potentiellen Anspruchsniveaus und deren Höhe nieder. Das lediglich am Eigennutz orientierte Denken - häufig abwertend als "Anspruchsdenken" bezeichnet - wird hierdurch in seine Schranken gewiesen, weil die Erreichbarkeit hinterfragt wird. Im Anspruchsausgleich werden so Fairness und Verantwortung entscheidungsrelevant.

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Vortragsfolien

Studiengebühren, Wehrpflicht und die Rentensanierung - Kausaldiagramme als Methode zur Klärung von Interessenkonflikten -

Vorträge

  • KFG-Klassentreffen (Frankfurt am Main, 18.04.2007)
  • Tagung der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialkybernetik e. V. (Greifswald, 06. - 07.10.2005)
  • Auszugsweise: Viadrina Europa-Universität (Frankfurt an der Oder, 20.01.2003)

Kurzfassung

Studiengebühren, Wehrpflicht und die Rentensanierung - Kausaldiagramme als Methode zur Klärung von Interessenkonflikten - 

Kausaldiagramme bilden eine brauchbare Diskussionsgrundlage für Konfliktlösungen. In Ihnen können mögliche komplexe Kausalzusammenhänge zwischen verschiedenen Variablen in qualitativer Form graphisch niedergelegt werden. Im Einzelnen kann dann geprüft werden, welche widersprüchlichen Teilzusammenhänge in der aktuellen Situation quantitativ überwiegen und von größerer Bedeutung sind und welche in ihrer Auswirkung vernachlässigt oder nur mit geringerem Gewicht berücksichtigt werden sollten. Auf diese Weise werden die vertretenen Argumentationsketten zwischen Einfluss- und Zielvariablen offengelegt.

Das Vorgehen wird an einem Beispiel erläutert, dass die zu beachtenden kurz- und langfristigen Zusammenhänge zwischen der Einführung von Studiengebühren, der Abschaffung der Wehrpflicht und der Sanierung der Rentenversicherung aufzeigt.

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Anspruchsniveaus und Gleichgewichte

Vortrag

  • Jahrestagung der Gesellschaft für experimentelle Wirtschaftsforschung (Köln, 26. - 28.05.2005)

Kurzfassung

Anspruchsniveaus und Gleichgewichte

Ausgehend von der vor 3 Jahrzehnten experimentell entwickelten dynamischen Anspruchsausgleichstheorie der Verhandlung (DAAT) werden die Grundbausteine einer verallgemeinerungsfähigen auf Anspruchsniveaus basierenden eingeschränkt rationalen Entscheidungstheorie aufgezeigt, bei der die bilaterale Entscheidungssituation im Vordergrund steht. Der zumindest in der Lehre viel Raum einnehmende Fall der unilateralen Entscheidung kann als Sonderfall des nichtreagierenden Partners ebenso eingeordnet werden, wie sich der multilaterale Fall vereinfachend als Sequenz bilateraler Fälle behandeln lässt.

Anspruchsniveaus sind selbstgesteckte Leistungsziele. Es ist zwischen dem aktuellen Anspruchsniveau und potentiellen Anspruchsniveaus zu unterscheiden. Das aktuelle Anspruchsniveau bezieht sich auf die aktuelle Entscheidung. Es drückt aus, welchen Wert der betreffenden Variablen man zu erreichen wünscht. In einem Anspruchsniveau können mehrere Dimensionen eines Problembereiches zusammengefasst werden. Die Zahl der Dimensionen ist jeweils beschränkt.

Für relative komplexe Entscheidungssituationen ist eine Entscheidungsvorbereitung sinnvoll. In ihr werden potentielle Anspruchsniveaus gebildet, die einem planvollen, zielorientierten Entscheidungsverhalten dienen. Sie sind mögliche spätere aktuelle Anspruchsniveaus. Ihre Anzahl ist beschränkt. Sie werden nur für den entscheidungsrelevanten Bereich gebildet und auf prominente Werte gelegt. Sie bilden ein "Anspruchsgitter" und lassen sich nach Vorziehenswürdigkeit und Erreichbarkeit (Durchsetzbarkeit) ordnen.

Die potentiellen Anspruchsniveaus werden mit Hilfe situationsspezifischer Kriterien festgelegt, die sie interpersonell vergleichbar machen. Für die Erreichbarkeit spielen neben eigenen Fähigkeiten vermutete fremde Anspruchsniveaus eine Rolle, wodurch auch die Unsicherheit über Entscheidungsfolgen Eingang findet; Unterschiede in der Erreichbarkeit schlagen sich in unterschiedlichen Abständen im Anspruchsgitter nieder.

Im Anspruchskonzept findet keine Optimierung statt. Es wird nach befriedigenden Lösungen gesucht, in denen ein hinreichend hohes Anspruchsniveau erfüllt und ein Anspruchsausgleich erzielt wird, in dem sich die erreichten Anspruchsniveaus im interpersonellen Vergleich nicht wesentlich unterscheiden. Ist die Lösung nicht befriedigend, so wird nach besseren Lösungen gesucht oder die Anspruchsniveaus werden nach unten angepasst. Ist eine befriedigende Lösung gefunden, so wendet sich der Entscheider anderen Problembereichen zu. Inwieweit der verlassene Problembereich weiterhin befriedigende Lösungen liefert, wird von Zeit zu Zeit an entsprechenden Kontrollvariablen überprüft, wobei auch eine Anpassung nach oben versucht werden kann. Der Anspruchsausgleich ist Ausfluss eines allgemeinen Fairnessprinzips. Er wird nach der DAAT u.a. durch das Anspruchssicherungsprinzip und ihm nachgeordnete Ausgleichsregeln für Konzessionsreserven und stille Konzessionen erreicht.

Es werden vier anspruchsspezifische Gleichgewichte diskutiert: Entscheidungs- und Regelgleichgewichte sowie Verhandlungs- und Beziehungsgleichgewichte.

Um mehr Licht in Einzelheiten des eingeschränkt rationalen Entscheidungsverhalten zu bringen, sollten komplexe Experimente wieder verstärkt aufgenommen werden, wie sie etwa an den Anfängen der experimentellen Forschung in Deutschland durchgeführt wurden, um z. B. folgende Fragen zu klären: Wie schlägt sich die Komplexitätsreduktion durch den Entscheider selbst in Anspruchsbildung und Anpassung nieder? Wie werden im Interesse des Anspruchsausgleichs Informationen über eigene Anspruchsniveaus übertragen und welchen Einfluss haben hierbei die Kommunikationsbedingungen?

Wege experimenteller Forschung zwischen Komplexität und Rationalität - Wohin wandert der Wirbelsturm zwischen Nordost- und Südwestwinden? -

Vorträge

  • Jahrestagung der Gesellschaft für experimentelle Wirtschaftsforschung (Magdeburg, 15. - 17.06.2006)
  • Forschungsseminar der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Universität Paderborn (Paderborn, 14.06.2006)
  • Tagung des Sozialwissenschaftlichen Ausschusses des Vereins für Socialpolitik e. V. (Graz, 28. - 30.04.2005)
  • Artus-Runde (Frankfurt am Main, 20.04.2005)

Zur Rationalität von Wahlentscheidungen

Vortrag

  • Workshop on Political Stock Markets, J. W. Goethe-Universität (Frankfurt am Main, 26.01.2004)

Anspruchsgesteuerte Makroökonomie als Ausbildungsinstrument und Experimentalumgebung für Arbeitsmarktverhandlungen und Zentralbankentscheidungen

Vortrag

  • Leopold-Franzens-Universität (Innsbruck, 28.05.2003)

Kurzfassung

Anspruchsgesteuerte Makroökonomie als Ausbildungsinstrument und Experimentalumgebung für Arbeitsmarktverhandlungen und Zentralbankentscheidungen

Das als Ausbildungsinstrument und Experimentalumgebung für Arbeitsmarktverhandlungen und Zentralbankentscheidungen entwickelte anspruchs­anpassungsorientierte Wachstums- und Konjunkturmodell KRESKO[1] wird in den Grundzügen vorgestellt. Zunächst wird auf allgemeinere Prinzipien der Modellkonstruktion, wie Einheitlichkeit der Entscheidungsstruktur, Analysier­barkeit und dimensionsanalytische Anforderungen als Voraussetzungen für die Existenz von Gleichgewichtspfaden eingegangen.

Die den Wirtschaftskreislauf des Fünf-Sektorenmodells wiedergebende volkswirtschaftliche Gesamtrechnung wird durch Vermögens- und Finanzierungsrechnung ergänzt. Insgesamt fallen pro Periode etwa 200 Informationen an.

Der individuelle Entscheidungsprozess in Form eines Anspruchsanpassungsprozesses liefert die Basis für den gesamtwirtschaftlichen Abstimmungsprozess, der auch zu Regimewechseln in dem nichtlinearen Differenzengleichungsmodell führen kann. Als Zentrale Modellteile werden die univariable Erwartungsbildung, Märkte und Informationsbrücken, die Putty-Clay-Produk­tionsfunktion mit endogenem technischen Fortschritt und die technischen Gleichgewichts­pfade behandelt.

Die Angebots- und Nachfrageentscheidungen der monetären Beziehungen werden durch Bilanzstruktur- und Zinsspannenansprüche gesteuert, wobei z. B. auch die Schuldnerbonität berücksichtigt wird. Mangelnde Erfüllung von Liquiditätsansprüchen kann rekursive Anpas­sungen hervorrufen.

Während für die experimentellen Untersuchungen die für den Arbeitsmarkt relevanten multivariablen Tarifverhandlungen im Vordergrund standen, wurde bei dem Einsatz als Ausbildungsinstrument der Zentralbankpolitik größere Aufmerksamkeit gewidmet. In beiden Fällen ist eine intensive Entscheidungsvorbereitung im Sinne der Planungsberichtsmethode sinnvoll. Einige Spielverläufe werden dargestellt.

Experimentell gewonnene Verhandlungstheorien liefern Ansätze für sinnvolle Modifikationen der Entscheidungs- und Abstimmungsprozesse. Als Erweiterungen bieten sich eine Internationali­sie­rung, die Berücksichtigung von beschränkten Ressourcen oder der Ausbau des Staatssektors an.

Vereinfachung und Komplexität - Das Dilemma der Wirtschaftstheorie -

Vortrag

  • Viadrina Europa-Universität (Frankfurt an der Oder, 20.01.2003)

Kurzfassung

Vereinfachung und Komplexität - Das Dilemma der Wirtschaftstheorie -

Die aktuellen ökonomischen Probleme, die mit der Transformation des ökonomischen Systems in Ostdeutschland verbunden sind, haben verschiedene Ursachen. Einige der realen Ursachen seien genannt:

  • Zu hohe Lohnsteigerungen, die nicht an der Entwicklung der Produktivität orientiert waren: "Umverteilung" ohne Nennung der Zahlenden.
  • Abschaffung der alten zentralisierten "Markt"-Organisation und Propagierung des "Marktes" als Allheilmittel ohne neue Marktorganisationen für die Produktionsstätten.
  • Orientierung der "Treuhand" nur an dem "Gewinn" des Unternehmens.
  • Verbannung der hochmotivierten früheren Eigentümer von Grundbesitz und Unternehmen.
  • Vernachlässigung der Zusammenhänge zwischen makroökonomischen, interindustriellen, regionalen und sozialen Beziehungen.
  • Eine plötzliche Schockbehandlung anstelle einer allmählichen Transformation mit einer Amalgamierung von Altem und Neuem.
  • Abwertung des Realkapitals und des menschlichen Kapitals.
  • Warten auf die nächste Generation.

Viele dieser realen Aspekte sind die Folge von Schwächen der Wirtschaftswissenschaften. Das Vorherrschen der Lehre für viele nur am späteren praktischen Beruf orientierte Studenten gegenüber von Forschungsaufgaben mag ein Grund dafür sein, dass zu einfache Theorien präsentiert werden. Aber dies ist kurzsichtig. Das vereinfachte Denken der Studenten von gestern führte zu einem vereinfachten Entscheidungsverhalten der Manager und Politiker von heute. Die sozialen Wissenschaften haben einen großen Einfluss auf das eigene Untersuchungsobjekt.

Partielle anstelle totaler Analysen, komparative Statik anstelle dynamischer Betrachtung oder "verbale" und "graphische" anstelle mathematischer Modelle sind leichter zu präsentieren und zu verstehen. Es gibt ein deutliches Defizit an theoretischen und quantitativen Untersuchungen komplexer Systeme, die als kybernetische Systeme mit positiven und negativen Rückkoppelungen gesehen werden müssen.

Einer der Gründe mag die Tatsache sein, daß auch Wissenschaftler versuchen, kognitive Dissonanzen bei ihrem wissenschaftlichen Denken zu verhindern. Komplexe Verbindungen in kognitiven Netzwerken werden unterdrückt, um kognitive Konflikte zu vermeiden. Um andere zu überzeugen, bevorzugt man lineare verbale Argumentationsketten - ohne viele Wenn und Aber -, die leicht zu verstehen sind. Deshalb ist es notwendig, komplexe Modelle in formalen Strukturen abzulegen, um kognitive Konflikte immer wieder hervorrufen zu können.

Eine Theorie, bei der die erste Ableitung der Zielvariable im Hinblick auf eine Instrumentvariable immer das gleiche Vorzeichen hat - eine "Je-mehr-desto-besser-Theorie" - kann als unvollständig angesehen werden. Eine solche Theorie vernachlässigt die Gegenkräfte, die für die Existenz von gemäßigten strategischen Gleichgewichten Voraussetzung sind.

Neben diesen Gründen gibt es einen anderen Mangel der konventionellen statistischen Sicht von ökonomischen Ereignissen: Der übliche Erwartungswert präsentiert die zugrundeliegenden Beziehungen als lediglich durch einige Zufallszahlen gestört, wobei eine gewisse Verteilung zugrunde liegt. Deshalb können die üblichen ökonometrischen Verfahren auch nur häufig auftretende Phänomene wiedergeben. Seltene und extreme Ereignisse, die zu Umkehreffekten führen, werden ignoriert. Deshalb haben übliche empirische Modelle nur Relevanz in der engeren Nachbarschaft der alten Realisation. Sie müssen ergänzt werden durch theoretisch abgeleitete und nur selten beobachtbare Reaktionen auf extreme Ereignisse.

Es werden einige Richtungen aufgezeigt, in der Forschung und Lehre intensiviert werden sollten, um die erwähnten Defizite in der Zukunft zu verringern. Eine dieser Bemühungen ist die Entwicklung einer semi-normativen Theorie: Was sind die grundsätzlichen Anforderungen an eine deskriptive Theorie, die für präskriptive Zwecke eingesetzt werden soll? Auf Grundlage von Arbeiten in der experimentellen Wirtschaftsforschung wird gezeigt, dass die Ideen der eingeschränkten Rationalität in diesem Zusammenhang zentral sind.

"Was geschieht morgen?" - Otwin Becker zum 70. Geburtstag -

Vortrag

  • International Workshop on Experimental Economics 2002 in Honor of Otwin Becker, Karl-Franzens-Universität (Graz, 24. - 25.10.2002)

Wert, Preis und der Clubeffekt

Vorträge

  • Sozialwissenschaftlicher Ausschuss des Vereins für Socialpolitik (Koblenz, 26. - 28.04.2001)
  • Jahrestagung der Gesellschaft für experimentelle Wirtschaftsforschung (Warberg, 11. - 13.10.2001)

Kurzfassung

Wert, Preis und der Clubeffekt

Das Marktexperiment BÖMA, eine zweiseitige (Obst-)Auktion mit geheimen Geboten, wird seit Jahrzehnten regelmäßig in Lehrveranstaltungen zur Verdeutlichung von Marktzusammenhängen eingesetzt, wobei auch der Ausstattungseffekt und dessen Reduktion durch Entscheidungsvorbereitung nachgewiesen wird.

Zur Entscheidungsvorbereitung gehört auch die Frage nach dem Wert eines Apfels. Die Differenz zwischen Preis p und Wert W ist zwischen beiden Rollen nicht spiegelbildlich verteilt. Die als rational anzusehende Wahl des Gebotspreises p = W ist bei den Anbietern nur in 23 % und bei den Nachfragern in 44% der Fälle vertreten. Die Anbieter erheben in 60% der Fälle einen Preisaufschlag auf W, während die Nachfrager nur in 12% der Fälle einen entsprechenden Abschlag und in immerhin 45% der Fälle ebenfalls einen Aufschlag vornehmen.

Es wird über die Wirkung von zwei von Axel Ostmann vorgeschlagenen Modifikationen berichtet. Die Ersetzung der allgemein gehaltenen Wertfrage durch eine spezifische, auf die aktuelle Situation bezogene, Frage scheint Preis und Wert auf der Angebotsseite zu erhöhen und auf der Nachfrageseite zu senken, ein Effekt, der aber lediglich für den Nachfragepreis bei geringer Entscheidungsvorbereitung signifikant ist.

Bei der zweiten Modifikation wird einem Teil der Nachfrager ein Marker geschenkt, der möglicherweise als Ausweis dafür angesehen werden kann, zum "Club der im Experiment Erfolgreichen" zu gehören, was Preisgebote über dem Wert reduzieren sollte. Auch dieser Club-Effekt ist nur bei geringer Entscheidungsvorbereitung wirksam. Einflüsse auf die Preis-Wert-Differenz lassen sich nicht erkennen.

Da sich die angegebenen Motive deutlich in den Preis- und Wertangaben niederschlagen, müssten weitere Experimente durchgeführt werden, um zwischen den Anordnungseinflüssen und den Motiveinflüssen besser trennen zu können.

Anspruchsgesteuertes Entscheidungsverhalten - Experimentell gewonnene Ergebnisse zu einer allgemeinen Theorie des Entscheidens -

Vortrag

  • Leopold-Franzens-Universität (Innsbruck, 10.01.2001)

Phases, Structure, and Stabilisation of the Decision Process - A Brain Storming Session - 

Vortrag

  • Forschungsgruppe "Making Choices", ZiF (Bielefeld, 17.02.2000)

Is the Endowment Effect Immune from Decision Preparation?

Vorträge

  • Forschungsgruppe "Making Choices", ZiF (Bielefeld, 02.12.1999)

Paradoxies or Counterforces in Bargaining Governed by Aspiration Levels - Contradictions or Semi-normative Properties? -

Vorträge

  • Forschungsgruppe "Making Choices", ZiF (Bielefeld, 15.11.1999)
  • Humboldt-Universität (Berlin, 09.12.1997)

Bounded Rationality, Semi-normative Properties of Bargaining Theories and the Dynamic Aspiration Balance Theory

Vortrag

  • Forschungsgruppe "Making Choices", ZiF (Bielefeld, 11.11.1999)

25 Jahre BÖMA oder: Ist der Ausstattungseffekt gegen Entscheidungsvorbereitung immun?

Vortrag

  • Tagung der Gesellschaft für experimentelle Wirtschaftsforschung (Wittenberg, 24.07.1999)

Makroökonomische Anspruchsanpassungsprozesse als Experimentalumgebung für Arbeitsmarktverhandlungen

Vortrag

  • TU Karlsruhe (Karlsruhe, 19.11.1998)

Anspruchsanpassung - Theorie und Experiment -

Vortrag

  • Festkolloquium zu Ehren von Reinhard Selten (Bonn, 27.01.1995)

Simplification and Complexity - The Dilemma of Economic Theory -

Vorträge

  • Tagung "Economy and Culture", Monash University (Melbourne, 01. - 03. Oktober 1993)
  • Erschienen als Arbeitspapier Nr. 48 der Frankfurter Volkswirtschaftlichen Diskussionsbeiträge 1993

Abstract

Simplification and Complexity - The Dilemma of Economic Theory -

The actual economic problems connected with the transformation of the system in East Germany have different reasons. Some of the real reasons are:

  • Too high wage increases not oriented by the productivity: "redistribution" without the designation of the payers.
  • Abolition of the old centralized "marketing" organization and recommendation of the "market" without new marketing organizations for the production units.
  • Orientation of the "Treuhand" only on the "profit" of the firm.
  • The ban on high motivated former owners of the firms with historical bindings.
  • Disregard of interdependencies between macroeconomic, interindustry, regional, or social relations.
  • A sudden shock treatment instead of transformation with an amalgamation of old and new.
  • Devaluation of real and human capital.
  • Waiting for the next generation.

Many of these real aspects are due to deficiencies of economic science. The predominance of teaching many students only for the later practical profession instead for research may be one reason for the preference to present too simple theories. But, this is a myopic view. Simplified thinking of students of yesterday leads to a simplified decision making of the managers and politicians of today. The social sciences have a major influence to the object of their own investigation.

Partial instead of total analysis, comparative statics instead of dynamics, "verbal" and "graphic" models instead mathematical ones are easier to present and to understand. There is a deficit in theoretical and quantitative investigation of complex systems which must be seen as cybernetic processes with positive and negative feedbacks.

One of the reasons can be the fact that the scientist also tries to avoid cognitive dissonances in his scientific thinking. Complex connections in networks are repressed in order to avoid cognitive conflicts. To convince others one prefers linear chains of verbal argumentation - without ifs and buts - which are easy to understand. Therefore, it is necessary to store complex models in formal structures, in order to evoke cognitive conflicts again and again.

A theory by which the first derivative of the goal variable with respect to an instrument variable has always the same sign - a "the-more-the-better-theory" - can be seen as incomplete. That type of theory disregard countervailing forces which are prerequisites for the existence of moderate strategic equilibria.

Beside these reasons there is another failure based on the conventional statistical view of economic events: The expected value represents the underlying relations which are only disturbed by some random numbers with a certain distribution. Therefore, the econometric procedures can only reflect phenomena which happen frequently. Seldom and extreme events which lead to reversing effects are ignored. Thus, usual empirical models have relevance only in the near neighborhood of the old realizations. They must be complemented by theoretically derived and only seldom observed reactions to extreme events.

Some directions are shown in which research and teaching has to be intensified to reduce the mentioned deficiencies in the future. One of those is the development of a semi-normative theory:

What are the basic requirements of a descriptive theory suitable for prescriptive purposes? Based on research in Experimental Economics it will be demonstrated that the idea of bounded rationality is central in this context.

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Semi-normative theories based on bounded rationality

Vorträge

  • IAREP/SASE-Konferenz (Stockholm, 16. - 19.06.1991)
  • Erschienen in: Journal of Economic Psychology 13 (1992), S. 297-314

Abstract

Semi-normative theories based on bounded rationality

An attempt is made to classify descriptive economic theories by various qualitative properties. To close the gap between normative and descriptive theories one can not only postulate a good descriptive quality of a normative theory but also sufficient normative qualities of a descriptive theory. Especially those descriptive theories which fulfill the assumptions of bounded rationality must have certain semi-normative properties. The degree of rationality of the described behavior depends on such properties as the consistency of expectations or the type of reaction of the payoff - or goal- variable on strategic variables. The payoff-function should have, e.g., a concave shape over the aggressiveness of behavior in order to favor equilibria. Areas which favor equilibria are able to explain why experienced behavior is moderate. They are also important for stabilizing behavior in "rule equilibria". The behavior within rule equilibria can be observed more frequently than outside.

From this general postulates follows that the building stones for a theory of bounded rationality should be based less on one-shot experiments than on repeated experiments where mature behavior can be observed. Inducing cognitive dissonances in the planning phase of the decision process improves the consistency of expectations and the rationality of decisions. In order to detect those parts of behavioral rules which favor equilibria, it is some times more important to observe and model infrequent behavior of few subjects in extreme situations than to explain average behavior of many subjects in typical situations.

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