Thierry Verdier ist neuer Raymond Barre Gastprofessor

Mit seiner Ernennung für das Jahr 2011 ist Prof. Thierry Verdier der sechste Raymond Barre Gastprofessor am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Goethe-Universität.

Die Aventis Foundation hat mit der Goethe-Universität vereinbart, die Raymond Barre-Gastprofessur von 2011 an für weitere fünf Jahre zu unterstützen. Mit dem Förderbetrag der Stiftung kann der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften gemeinsam mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft jährlich einen renommierten französischsprachigen Wirtschaftswissenschaftler zu Vorlesungen und Seminaren auf den Frankfurter Campus einladen. Studierende und Lehrende erhalten die Möglichkeit, Einblicke in aktuelle, richtungsweisende Forschungsarbeiten zu erhalten und gleichzeitig ihre Kenntnisse in der französischen Fachsprache anzuwenden.

Seit der erfolgreichen Einrichtung der Raymond-Barre-Stiftungsprofessur im Jahre 2006 haben folgende namhafte französischsprachige Gastprofessoren den Fachbereich Wirtschaftswissenschaften besucht: Patrick Messerlin (Sciences Po), Etienne Wasmer (Sciences Po), Bruno Bias (L’école d’économie de Toulouse), Olivier de La Grandville (Université de Genève) und Roland Benabou (Princeton University).

Verdier is „Ingénieur en Chef des Ponts et Chaussées“, Forschungsdirektor an der "Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales (EHESS, Paris)" und Professor an der "Paris School of Economics". Seine Forschungsinteressen umfassen Themen des Globalen Handels, der Entwicklungsökonomie, sozialer und kultureller Interaktionen und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft. Seine Arbeiten wurden in einer Vielzahl internationaler Zeitschriften publiziert und er lehrt unter anderem am MIT, in Harvard, an der ULB in Brüssel, in Genf und verschiedenen brasilianischen Universitäten. Er war Direktor des Forschungsinstituts DELTA in Paris und ist einer der Forschungsdirektoren für internationalen Handel am "Centre for Economic Policy Research (CEPR)" in London.

In diesem Semester hat Verdier an der Goethe-Universität bereits einen Kurs für Doktoranden der internationalen Graduiertenschule unterrichtet und kommt nun zurück nach Frankfurt, unter anderem um im Rahmen eine Veranstaltung der Deutsch-Französischen Gesellschaft zur folgenden Frage zu sprechen: "Ist die kulturelle Diversität eines Landes ein Vorteil in der wirtschaftlichen Globalisierung?"

In der Tat haben mehr als 10 % der deutschen und der französischen Bevölkerung einen Migrationshintergrund. Meistens wird die internationale Debatte von den Problemen der Integration bestimmt. Der Besuch des türkischen Ministerpräsidenten bietet hier ein gutes Beispiel. Dabei ist doch die Migration eine große Chance, sich neue Märkte zu erschließen und sie ändert gemeinsam mit neuen Technologien und weltweiter Marktintegration völlig neue Möglichkeiten für Wirtschaft und Kultur.

Profl. Thierry Verdier wird am Mittwoch, 16. November 2011, um 19 Uhr, in einer gemeinsamen Veranstaltung mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft einen  französischsprachigen öffentlichen Vortrag unter dem Titel  "La diversité culturelle est-elle un avantage dans la globalisation?" halten.

Der Vortrag findet im 2. Stock des Hörsaalzentrums auf dem Campus Westend der Goethe-Universität statt. Im Anschluss stellt und beantwortet Verdier auf dem Hintergrund aktueller ökonomischer Forschungen Fragen wie: Welche Effekte hat die Globalisierung auf die Kultur unserer Länder und wie verändern sich dadurch Dynamik unserer Identität und unsere Institutionen. Und wie verändert kulturelle Vielfalt unsere Möglichkeiten auf dem Weltmarkt?

Mit der Verlängerung der Förderung des Projekts der Raymond-Barre-Stiftungsgastprofessur kann die Goethe-Universität ihre erfolgreiche Zusammenarbeit mit Sanofi und der Aventis Foundation fortsetzen, die bereits an anderen Fachbereichen der Universität auf eine gewisse Tradition verweisen kann. Eugen Müller, Geschäftsführender Vorstand der Aventis Foundation:  „Die Aventis Foundation, die einen Förderschwerpunkt im Bereich Wissenschaft und Lehre setzt, unterstützt damit neben der Stiftungsprofessur Chemische Biologie und der Rolf-Sammet Gastprofessur ein drittes Projekt an der Goethe-Universität nachhaltig und hilft mit, das Lehrangebot und die internationalen Kontakte der Frankfurter Stiftungsuniversität zu erweitern.“

Die Aventis Foundation dient als gemeinnützige Stiftung der Förderung von Kultur, gesellschaftlichen Projekten mit dem Schwerpunkt Gesundheitswesen sowie Wissenschaft, Forschung und Lehre. Sie wurde 1996 als Hoechst Foundation gegründet und ist mit einem Stiftungskapital von 50 Mio. Euro ausgestattet. Im Jahr 2000 wurde die Stiftung in Aventis Foundation umbenannt. Ihr Sitz ist Frankfurt am Main.
Für weitere Informationen steht Ihnen Prof. Dr. Guido Friebel gerne zur Verfügung: E-Mail.


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