19.12.24 | Forschung

Startschuss für das Forschungsprojekt „Finanz- und Unternehmensforschung aus der Langfristperspektive"

Das deutsche Wirtschafts- und Finanzsystem hat seit der Gründung des Deutschen Reiches im Jahr 1871 bis heute eine Vielzahl massiver Umbrüche und Schocks erlebt. Die gravierendste Krise der jüngeren Vergangenheit war die globale Finanzkrise 2007/8, die von der Wissenschaft u.a. aufgrund zu kurzfristiger Wirkungsanalysen nicht vorhergesehen werden konnte. Ziel des neuen Forschungsvorhabens ist es, eine umfassende Datenbasis zu schaffen, die Daten zu deutschen Unternehmen und Finanzmärkten über einen Zeitraum von 150 Jahren erfasst.  Diese Daten sollen helfen, vergangene, gegenwärtige und zukünftige wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen besser zu verstehen. Darüber hinaus sollen wichtige historische Datenquellen gesichert und mit digitalen Methoden aufbereitet und veröffentlicht werden. Das Forschungsvorhaben ist für Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und die interessierte Öffentlichkeit relevant.

Der von Uwe Walz, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Goethe-Universität und am Leibniz-Institut SAFE, eingereichte Antrag für das neue Forschungsprojekt wurde von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern bewilligt. Es wird unter seiner Leitung am Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE mit Arbeitsstellen in Frankfurt am Main und Mannheim durchgeführt. Das Projekt startet am 1. Januar 2025 und hat eine Laufzeit von 18 Jahren.

Das Vorhaben wird von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz sowie der Heidelberger Akademie der Wissenschaften getragen. Es ist Teil des Akademienprogramms und wird von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) gefördert. Das Akademienprogramm wird seit 1979/80 von Bund und Ländern gemeinsam finanziert. Es verfolgt das Ziel, kulturelles Erbe zu sichern und für Wissenschaft und Öffentlichkeit verfügbar zu machen – zunehmend in digitaler Form.

Kooperationspartner in diesem Projekt sind die Goethe-Universität Frankfurt, das Leibniz-Institut SAFE, die Universität Mannheim, die Universitätsbibliothek Mannheim, das IBF – Institut für Bank- und Finanzgeschichte sowie die WHU – Otto Beisheim School of Management.

Kontakt
Prof. Dr. Uwe Walz Goethe-Universität Frankfurt
und Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE e.V.
uwalz@econ.uni-frankfurt.de
walz@safe-frankfurt.de